Wenn Sie Kosmetik kaufen, möchten Sie Ihrer Haut etwas Gutes tun. Das ist es auch, womit die Hersteller ihre Pflegeprodukte anpreisen: ein ebenmäßiges Hautbild, Reduktion von Falten, Linderung bei Reizungen usw. Manchmal reagiert die Haut jedoch unerwartet mit Rötungen, Ausschlag und zunehmender Trockenheit auf ein Pflegeprodukt. Um solche bösen Überraschungen zu vermeiden, haben wir für Sie eine Liste geläufiger Inhaltsstoffe in Hautpflegeprodukten zusammengestellt, die Hautprobleme verursachen können.
Silikon erstickt die Haut
Silikon bildet einen undurchdringlichen Film auf der Haut. So fühlt sie sich weich und straff an. Außerdem kann Silikon kleine Vertiefungen ausgleichen und dafür sorgen, dass das Make-up dortbleibt, wo es hingehört. Es ist also ein äußerst praktischer Inhaltsstoff. Allerdings ist es eine Art Kunststoff, der aus Erdöl gewonnen wird.
Die Dichte des Materials lässt keinen Austausch von Luft und Nährstoffen zu. Die hauteigenen Regenerationsprozesse werden unterdrückt und Poren verstopfen. So trocknen Produkte mit dem Inhaltsstoff Silikon die Haut langsam aus. Die Struktur der Zellen wird zerstört. Pickel und andere Hautprobleme können nun auftreten.
Wer sicher sein möchte, dass kein Silikon in seiner Kosmetik enthalten ist, der greift auf naturkosmetische Produkte zurück. In den Pflegeserien Aquanature und LL Regeneration von Annemarie Börlind kommen beispielsweise keine Mineralerdölderivate vor. Silikone sind als Inhaltsstoffe in dieser Kosmetik also ausgeschlossen. Die Aquanature-Linie ist zudem vegan. Sie nutzt ausschließlich die Kraft pflanzlicher Pflegesubstanzen.
Hormonähnliche Konservierungsstoffe: Parabene
In den vergangenen Jahren sind Parabene immer wieder in die Schlagzeilen geraten. Konkrete kausale Zusammenhänge mit Krebs, Allergien, Hautausschlägen und Kreislaufproblemen sind bis heute nicht stichhaltig belegt. Dennoch wächst der Verdacht gegenüber Parabenen zusehends, weshalb die Hersteller von Naturkosmetik gänzlich auf dieses Konservierungsmittel verzichten. In herkömmlichen Hautpflegeprodukten werden bestimmte Varianten weiterhin eingesetzt, um das Wachstum von Bakterien und Pilzen zu hemmen.
Bestimmte Formen wie Isobutyl- oder Pentylparaben dürfen seit Längerem nicht mehr in Pflegeprodukte gemischt werden. Andere Arten wie Ethylparaben verstecken sich hinter den Nummern E214 bis E219. Allerdings ist deren Höchstkonzentration stark reglementiert. Fest steht nämlich, dass der Körper Parabene sehr schnell aufnimmt. Weiterhin steht die Substanz unter Verdacht, eine ähnliche Wirkung wie das weibliche Hormon Östrogen zu haben. Daher ist es möglich, dass Parabene Mitverursacher von Prostata-, Hoden- oder Brustkrebs sind. Zudem wird von Hautausschlägen und allergieähnlichen Symptomen bis hin zu Atembeschwerden berichtet. Aus diesen Gründen greifen immer mehr Menschen auf Kosmetik ohne Parabene zurück.
Hautprobleme durch Konservierungsstoffe
Neben Parabenen dienen noch andere Inhaltsstoffe der Konservierung von Kosmetik. Formaldehyd und seine Abspalter erfüllen denselben Zweck. Auf der Liste der Inhaltsstoffe verstecken sie sich hinter Namen wie Imidazolidinyl Urea, Diazolidinyl Urea oder Quaternium-15. All diese Chemikalien können die Haut reizen und Allergien verursachen. Zudem gilt Formaldehyd als krebserregend.
Ein weiteres Konservierungsmittel ist Triclosan. Es hemmt das Wachstum von Bakterien und hält Pflegeprodukte lange frisch. Abgesehen von den möglichen Nebenwirkungen, die es auf den Körper haben kann, ist es ein Umweltgift.
Eine besondere Gefahr erwächst daraus, dass Bakterien Resistenzen gegen Triclosan entwickeln können.
Duftstoffe und Allergien
Eine Creme soll gut riechen. Dafür sorgen Duftstoffe. Auf der Verpackung werden sie oft nicht explizit aufgeführt, sondern unter den Begriffen „Parfum“ oder „Fragrance“ zusammengefasst. Manche Stoffe wie zum Beispiel Isoeugenol, Evernia Prunastri Extract und Cinnamal müssen ab einer bestimmten Konzentration namentlich erwähnt werden. Bei Duftstoffen gibt es keine allgemeine Verträglichkeit. Je nach Sensibilität einer Person kann jeder Duftstoff zu allergischen Reaktionen führen. Das kann selbst bei Naturkosmetik der Fall sein. Hier werden beispielsweise Linalool oder Citral eingesetzt.
Moschus-Düfte sind übrigens besonders bedenklich. Ihnen wird eine hormonelle Wirksamkeit zugeschrieben, was sie wiederum potenziell krebserregend macht. Wer ganz sicher sein möchte, muss auf Produkte ohne Duftstoffe zurückgreifen. Naturkosmetik, die garantiert frei von künstlichen Duft-, Konservierungs- und auch Farbstoffen ist, bietet Dr. Hauschka an. Die Produkte dieser Marke sind alle BDIH- und NaTrue-zertifiziert. Es werden ausschließlich natürliche Zutaten verwendet. Selbst Alkohol kommt als Inhaltsstoff zum Konservieren nicht vor.
Erdöl und seine Derivate
Es klingt unappetitlich, aber neben Silikon gibt es noch andere Inhaltsstoffe in der Kosmetik, die auf der Basis von Erdöl hergestellt werden. Was bereits ungesund anmutet, kann tatsächlich leicht zu einem Problem für die Haut werden. Substanzen auf der Basis von Erdöl, wie zum Beispiel Paraffin, schirmen die Hautoberfläche von der Umwelt ab. Die undurchdringliche Schicht unterbindet die Hautatmung und führt zum Austrocknen.
Erdölderivate gehen oft mit krebserregenden Substanzen einher. Diese stehen im Verdacht, sich in Organen wie Milz, Leber und den Lymphknoten anzureichern.
Auf der Verpackung können entsprechende Inhaltsstoffe unter verschiedenen Namen auftauchen. Wax, Vaseline, Mineral Oil, Ceresin und Petrolatum sind nur ein paar Beispiele. Auch die sogenannten PEG-Derivate werden aus Erdöl gewonnen. Sie werden als Emulgatoren benutzt, verschlechtern aber die natürliche Hautbarriere. Schadstoffe können so leichter in die Haut eindringen, was Allergien Tor und Türe öffnet.
Kosmetikhersteller wie Ahava legen daher besonderen Wert darauf, keine zu verwenden. Ahava achtet zudem auf die Verträglichkeit seiner Pflegeprodukte. Diese Herstellung passiert ohne Parabene, Mikroplastik und Mineralerdölderivate. Die Produkte eignen sich besonders gut für empfindliche Haut, die zu Allergien oder Neurodermitis neigt. Die Grundzutaten stammen alle aus dem Toten Meer: Algen, Pflanzen, Wasser und Schlammextrakt geben strapazierter Haut das, was ihr guttut.
Hautprobleme aufgrund schädlicher Inhaltsstoffe
Sollten Sie bei sich Unverträglichkeiten gegenüber einem Pflegeprodukt feststellen, wenden Sie sich an Ihren Hautarzt. Er kann im Idealfall genau die Substanz bestimmen, auf die Sie reagieren. Es muss auch nicht unbedingt ein neues Produkt sein, das zu Allergien führt. Manchmal treten entsprechende Reaktionen erst nach Jahren der Verwendung einer bestimmten Creme oder Lotion auf. Das liegt daran, dass das Vorhandensein eines Stoffes alleine nicht unbedingt Probleme verursacht. Ausschlaggebend sind die Konzentration, die Gesamtmenge und auch die Wechselwirkung mit anderen Substanzen. Zudem hängt die Reaktion stets vom Hauttyp ab.
Babyhaut ist beispielsweise deutlich empfindlicher als die von Erwachsenen. Daher kommen in Pflegeprodukten für Babys viele Inhaltsstoffe gar nicht vor. Doch auch manche Hautpartien reagieren empfindlicher als andere. Nicht zuletzt nehmen die körperliche Gesamtverfassung und die aktuellen Lebensumstände einen Einfluss auf die Sensibilität.
Welche Produkte sind empfehlenswert?
Wenn Sie sich möglichst sicher sein wollen, gut verträgliche Inhaltsstoffe in Ihrer Kosmetik vorzufinden, ist Naturkosmetik die erste Wahl. Siegel wie die von NaTrue, BDIH, Ecocert oder Naturland kennzeichnen vertrauenswürdige Produkte. Wie zuvor bei den Duftstoffen erwähnt, können selbst hier allergische Reaktionen nicht gänzlich ausgeschlossen werden, doch sind sie sehr viel unwahrscheinlicher.
Neben den bereits erwähnten Marken gibt es beispielsweise die Alpine-Aloe Creme von Dr. Spiller. In dieser Pflegeserie werden rein alpine Naturwirkstoffe wie das Alpen-Edelweiß-Extrakt eingesetzt. Auf belastende Zusatzstoffe wird bewusst verzichtet.