© fortyforks / Fotolia.com

Kräuterkosmetik

« Haltbares Versprechen oder Marketing? »

Sind Sie auch manchmal überfordert, wenn Sie vor einem Kosmetikregal stehen? Biokosmetik, konventionelle Kosmetik, Naturkosmetik – und wofür steht Kräuterkosmetik nochmal? Der Anspruch an Kosmetik im Allgemeinen besteht darin, die eigene Haut optimal zu unterstützen und zu pflegen. Doch sind die idealen Kosmetika für den eigenen Hauttyp umso schwieriger zu finden, je weniger man über die einzelnen Produktserien weiß. Um dem entgegenzuwirken, stellen wir Ihnen heute einen dieser Bereiche vor: die Kräuterkosmetik.

Was genau ist Kräuterkosmetik?

Eigentlich bringen wir Kräuter ja eher mit Medizin als mit Kosmetik in Verbindung. Heilkräuter werden gegen Husten, Fieber, Schmerzen, Ausschlag und vieles mehr eingesetzt. Seit jeher wussten Menschen sich die Heilkraft der Natur zunutze zu machen. Der Apotheker kennt sich in der menschlichen Physiologie als auch in der Pflanzenwelt hervorragend aus. Heilsalben mit Kräutern werden in vielen traditionellen Apotheken bis heute selbst hergestellt.

alpenkraeuter-emulsion

So wurden auch schon im Altertum und Mittelalter Wunden, Ausschläge und Ekzeme mithilfe von Kräutern behandelt. Beispielsweise berichtet Hildegard von Bingen in ihren Rezepten immer wieder von Tinkturen und Lotionen, die der Haut in verschiedenen Problemlagen auf die Sprünge helfen. Noch heute ist es in vielen Kulturkreisen ganz normal, sich mit Pflanzen selbst zu behandeln. So lautet ein Motto des Ayurveda: „Pflege dich mit dem, was du isst“.

hildegard-braukmann-jeunesse-kaeuter-lotion

Die Kräuterkosmetik greift dieses Prinzip wieder auf. Bewährte Kräuter für bestimmte Probleme werden hier Cremes und anderen Pflegeprodukten zugesetzt. Diese natürlichen und daher oftmals besser verträglichen Substanzen ersetzen einige der synthetischen Inhaltsstoffe. Somit ist die Kräuterkosmetik ein Stück weit als natürliche Kosmetik zu verstehen. Den strengen Vorschriften der zertifizierten Naturkosmetik muss sie allerdings nicht entsprechen. Der Überschneidungsbereich zwischen Kräuter- und Naturkosmetik ist dennoch recht groß.

dr-spiller-kraeuter-maske-mit-aloe

Wie wird Kräuterkosmetik hergestellt?

Im Herstellungsprozess unterscheiden sich kräuterhaltige Cremes, Gele und Shampoos nicht grundlegend von konventionellen Kosmetikartikeln. Kamille, Rosmarin und Co. müssen in Wasser, Fett oder Alkohol gelöst werden, um ihre Wirkstoffe zugänglich zu machen. Je nach Produkt kommen dann andere Zusatzstoffe hinzu, die für Konsistenz, Haltbarkeit, Duft, Farbe oder weitere pflegende Eigenschaften verantwortlich sind. An diesem Punkt ist es ganz entscheidend, ob die Kräuterkosmetik aus dem Bereich der herkömmlichen Kosmetik oder der zertifizierten Naturkosmetik kommt oder gar mit einem Bio-Siegel ausgestattet ist. Zertifizierte Naturkosmetik schließt Ingredienzien wie Silikone, Parabene, synthetische Duftstoffe, Paraffine und andere Erdölprodukte aus. Ein Bio-Siegel bestätigt, dass die natürlichen Stoffe zur Herstellung aus ökologischem Anbau stammen. Verbreitete und verlässliche Siegel sind etwa das BDIH-Siegel oder das Natrue-Label. Trotzdem bleibt dem Verbraucher in vielen nicht erspart, von Fall zu Fall zu prüfen, was in der Cremes, Gels oder Fluids verarbeitet wurde.

hildegard-braukmann-jeunesse-kraeuter-creme-gel

Handelt es sich beispielsweise um eine Creme von Hildegard Braukmann, dann können Sie sicher sein, dass weder künstliche Farbstoffe noch Paraffinöle enthalten sind. Bei Herstellern, die dem Standard der Biokosmetik folgen, dürfen ausschließlich Kräuter und andere Zutaten aus biologisch kontrolliertem Anbau in Cremes, Shampoos und Make-up eingesetzt werden. Bio: Végane Skinfood ist ein Verfechter dieses Ansatzes und setzt obendrein auch noch auf rein vegane Inhaltsstoffe. Hier steht der ethische Aspekt bei der Hautpflege klar im Mittelpunkt.

bio-vegane-bio-gruentee-flow-fluid

Übrigens gibt es inzwischen zahlreiche Anleitungen, wie Sie selbst zu Hause natürliche Kosmetik aus Kräutern herstellen können. So wissen Sie ganz genau, was in Ihrer Hautpflege oder Ihrem Duschgel enthalten ist. Allerdings sind manche Zutaten recht umständlich zu beschaffen und während der Herstellung wird die Küche schnell zum Schlachtfeld.

dr-eckstein-kraeuter-balsam

Anwendungsbereiche von verschiedenen Kräutern

Einige Pflanzen haben bei der äußerlichen Anwendung eine ganz ähnliche Wirkweise wie bei der innerlichen. So wird Minze beispielsweise gerne in heißen Wüstenstaaten zu einem Tee aufgebrüht, der von innen heraus kühlt. Auf der Haut hat sie eine ebenso erfrischende und belebende Wirkung.

kamille-oel-creme
© Pixelot / Fotolia.com

Hier finden Sie eine kleine Auswahl an geläufigen Kräutern und deren Effekte bei der Körperpflege:

  • Kamille: beruhigend, entzündungshemmend (gut bei Couperose!)
  • Rosmarin: mehr Spannkraft
  • Petersilie: entzündungshemmend
  • Ackerschachtelhalm: entspannend (gut bei Couperose!)
  • Ringelblume: antibakteriell, wundheilend
  • Fenchel: gegen trockene Haut und Falten
  • Kampfer: reinigend
  • Aloe Vera: beruhigend

Ein Exempel für eine sehr gelungene Komposition aus wirksamen Kräutern ist der Body Kräuter Fußbalsam von Hildegard Braukmann. Er enthält Rotalgen zum Schutz der strapazierten Haut am Fuß sowie Menthol für einen kühlenden Effekt. Weitere essenzielle Bestandteile sind Weidenrinde und Salbei, die Haut erweichend und antiseptisch wirken.

hildegard-braukmann-body-kraeuter-fuss-balsam

Kräuterkosmetik und Nebenwirkungen

Sie sehen also, dass Creme, Zahnpasta und andere Pflegeprodukte sich die natürliche Wirkung von bestimmten Kräutern zunutze machen können. Hier greifen Hersteller wie Hildegard Braukmann auf eine altbewährte, natürliche Zutat zurück statt einen vergleichbaren Effekt synthetisch herbeizuführen. Die meisten Wirkweisen können nämlich auch künstlich erzeugt werden, wobei nicht selten der pflanzliche Wirkstoff als Vorbild dient.

gertraud-gruber-fruchtsaeure-peeling-soft

Nun ist es so, dass Menschen mit Kräutern bereits seit Jahrhunderten heilen und pflegen. Damit sind auch mögliche Nebenwirkungen bestens bekannt. Generell sind diese allerdings seltener und im Schnitt auch weniger dramatisch als bei chemischen Zusatzstoffen. Vorkommen können sie dennoch. Daher sollten Sie bei der Wahl eines kräuterkosmetischen Produkts darauf achten, dass keine Pflanzen enthalten sind, auf die Sie allergisch reagieren. Haben Sie beispielsweise Probleme mit Zitrusfrüchten, sollten Sie nicht das Fruchtsäure Peeling „Soft“ von Gertraud Gruber benutzen. Für weniger empfindliche Haut ist es ein klasse Produkt für die porentiefe Reinigung.

hildegard-braukmann-7-kraeuter-duschgel

Haltbares Versprechen oder Marketing?

Es ist schwer ein allgemeines Fazit für alle kräuterkosmetischen Kosmetika zu ziehen. Sicherlich ist in der Verwendung von Kräutern ein Vorteil zu sehen, da sie besser verträglich und weniger problematisch im ökologischen Kreislauf sind. Doch muss klar zwischen konventionellen Produkten mit Kräuterzusatz und echter Naturkosmetik unterschieden werden. Letztere nutzt das alte Wissen über pflanzliche Heilkräfte, um ein durch und durch naturnahes Pflegemittel herzustellen.

hildegard-braukmann-frische-tonic-lime

In herkömmlichen Lotionen, Gels und Seifen macht der Kräuterzusatz nur einen Teil der Wirkung aus. Außerdem ist das Hervorheben von pflanzlichen Inhaltsstoffen in der Tat eine gute Werbestrategie, da natürliche Kosmetik aus gutem Grund voll im Trend liegt.

hildegard-braukmann-7-kraeuter-seife

Über admin