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Periorale Dermatitis

« Ursachen und Empfehlungen für die weitverbreitete Hautkrankheit »

Auch wenn Periorale Dermatitis oder auch Mundrose genannt, als harmlose Hautkrankheit gilt, kann sie die Psyche stark belasten. Da sie im Gesicht auftritt, ist sie für andere leider gut sichtbar. Der Mund ist ein wichtiges Kommunikationsorgan und ein Hautausschlag in dieser Gegend, ist nicht nur ein kosmetisches, sondern nicht selten ein psychisches Problem. Vielleicht kennen Sie als Betroffene auch solche Tage, wo Sie sich am liebsten einfach nur verstecken möchten. Doch dafür gibt es keinen Grund. Zum einen ist Periorale Dermatitis keine seltene Erkrankung. Etwa sechs Prozent der Frauen, die einen Dermatologen aufsuchen, leiden darunter. Zum anderen können Sie die Ausprägung und den Verlauf mit einer Kombination aus ärztlicher Behandlung und Selbsthilfemaßnahmen gut beeinflussen.

Was verbirgt sich hinter Periorale Dermatitis

Bei Periorale Dermatitis handelt es sich um eine nicht ansteckende, entzündliche Hautveränderung im und um den Mund herum. Sie wird auch als Mundrose oder Stewardessenkrankheit bezeichnet und zeigt sich durch einen Ausschlag, der mit kleinen Knötchen, Papeln und Bläschen auf der geröteten Haut einhergeht. Erstere Bezeichnung geht darauf zurück, dass eine symptomatische Ähnlichkeit zur Gürtelrose besteht. Letztere rührt daher, dass Stewardessen, überspitzt gesagt, den Prototyp für die Periorale Dermatitis darstellen. Sie sind im Schnitt 25 bis 40 Jahre alt und verfügen über ein sehr gepflegtes Äußeres.

Prinzipiell gilt die Hautkrankheit als harmlos, stellt aber für die Betroffenen eine enorme Belastung dar. Hautveränderungen im Gesicht sind für die Außenwelt sichtbar und deshalb unangenehm. Vorwiegend sind Mädchen in der Adoleszenz (16 bis 20 Jahre) und Frauen im jungen und im mittleren Erwachsenenalter (20 und 45 Jahre) betroffen. Bei Kindern, Männern und älteren Frauen tritt diese Form der Dermatitis weniger auf. Die Gefahr von zurückbleibenden Narben ist in der Regel nicht vorhanden, eine Ansteckungsgefahr besteht auch nicht.

Mögliche Ursachen: Überpflege und Unverträglichkeit

Die Ursache für die Erkrankung ist eine Unverträglichkeit gegenüber verschiedenen kosmetischen Produkten, beziehungsweise den dort enthaltenen Substanzen. Die Entzündungsreaktion der Gesichtshaut zeigt, dass ein bestimmtes Mittel nicht vertragen oder übermäßig oft angewandt wird. Meist wurden in der Vergangenheit zu viele Kosmetika mit unterschiedlichen Inhaltsstoffen wie Peelings, Masken, Ampullen angewendet. Hier gilt eher: Manchmal ist weniger mehr. Im Normalfall ist eine regelmäßige Hautpflege natürlich etwas Gutes und Empfehlenswertes. Doch Sie können Ihre Haut auch überpflegen, was die natürliche Barrierefunktion stört. Dadurch entsteht ein erhöhter Feuchtigkeitsverlust (Transepidermaler Wasserverlust),  der zu unangenehmen Trockenheits- und Spannungsgefühlen führt. Dies wiederum verleitet dazu, die Gesichtshaut noch mehr zu pflegen. Doch das hilft nicht, im Gegenteil, es irritiert sie nur noch weiter und irgendwann können entzündliche Reaktionen entstehen, die in eine periorale Dermatitis münden.

Nicht nur Pflegeprodukte, sondern auch dekorative Kosmetik können die Gesichtshaut stark reizen. Neben einer Überpflegung der Haut gilt eine länger andauernde Einnahme von kortisonhaltigen Präparaten als weitere Ursache. Zudem können bestimmte Keime die Hauterkrankung verschlimmern, sie gelten aber nicht als deren Auslöser. Bei einer entsprechenden Behandlung der Infektion kommt es dementsprechend auch zur Verbesserung der perioralen Dermatitis.

Periorale Dermatitis
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Weitere mögliche Ursachen sind:

  • Stress aller Art
  • übermäßig langes und häufiges Aufhalten in der Sonne
  • intensive Einstrahlung von künstlichem UV-Licht
  • Störungen des Hormonhaushalts
  • häufig wechselnde Kosmetika
  • übermäßiger Gebrauch an unteschiedlichen Kosmetika
  • zykusbedingte Hormonschwankungen
  • Magen – Darm Erkrankungen

Die Symptome der Mundrose

Typisch sind schuppig auftretende gelbliche Rötungen um den Mund herum. Auf diesen Rötungen befinden sich rötliche Papeln (winzige Knötchen) und manchmal auch gelbliche Pusteln (kleine Eiterbläschen). Da diese Hautkrankheit perioral, also um den Mund herum auftritt, sind sowohl das Kinn als auch ein Teil der Nase, speziell die Nasolabialfalten betroffen. Seltener treten die Symptome auch an anderen Stellen im Gesicht auf. Zum Beispiel an:

  • dem Rest der Nase
  • der Stirn
  • den Wangen
  • den Augenlidern

Betroffene berichten über ein unangenehmes Spannungsgefühl, Schmerzen, Brennen und Jucken an den entsprechenden Stellen. Eine Besonderheit ist, dass eine größere Zone um die Lippen herum symptomfrei bleibt. Zu einem verstärkten Erscheinungsbild kommt es bei der Frau meist unmittelbar vor der Periode.

Wunde Haut um die Mundwinkel herum
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Wie wird eine periorale Dermatitis behandelt?

Wenn Sie einen derartigen Hautausschlag bei sich feststellen, sollten Sie nicht zögern und einen Arzt aufsuchen. Sie können sich an eine Ärztin beziehungsweise an einen Arzt für Allgemeinmedizin, also dementsprechend Ihren Hausarzt wenden. Es ist aber auch möglich, eine Fachärztin / einen Facharzt für Dermatologie aufzusuchen. Das Krankheitsbild der Mundrose erkennt der Arzt meist durch eine einfache Blickdiagnose. Es muss aber von anderen Hautkrankheiten, die ähnlich in Erscheinung treten, abgegrenzt werden. Gewisse Ähnlichkeiten bestehen zum Beispiel zu Akne oder Rosazea. In der Anamnese wird er Sie auch nach Ihrer verwendeten Kosmetik fragen und danach, wie häufig Sie die Pflegeprodukte verwenden. Die therapeutischen Maßnahmen wird der Arzt auf Ihre individuelle Situation anpassen. Dabei spielen Parameter, wie die Ausschlag-Schwere, die Dauer und der Leidensdruck eine wichtige Rolle.

Bei einer leichteren Form reicht es manchmal schon, die bisher verwendete Hautpflege komplett abzusetzen. Auch die Produkte, die zur täglichen Pflege (Duschgel, Seife etc.) verwendet werden, sind wegzulassen. Der Arzt rät dem Patienten, sich nur noch mit warmem Wasser zu waschen. So können die Symptome abklingen und die natürliche Hautbarriere kann sich regenerieren. Damit dies passiert, muss die Haut zunächst austrocknen. Das kann etwas unangenehm sein und das Hautbild und die Spannungsgefühle noch verschlimmern, doch es ist notwendig. Nicht immer reicht diese Maßnahme allein aus. Bei einem schwereren Grad ist oftmals eine lokale (örtliche) Behandlung mit medizinischen Cremes und Salben notwendig. Es hat sich dabei aber noch kein bestimmter Wirkstoff als musterhaft wirkungsvoll für periorale Dermatitis herausgestellt. Möglich ist die Behandlung unter anderem mit:

  • einem Gel, welches Azelainsäure enthält
  • einer Metronidazol-Creme

Im Falle eines schwerwiegenderen Verlaufs ist manchmal sogar die Einnahme von Antibiotika notwendig.

Gut zu wissen: Die Behandlung mit Kortison stellt unbedingt eine Kontraindikation dar. Zwar verbessern sch die Symptome nach einigen Tagen. Nach Absetzen des Kortisons  verschlimmert sich der Hautausschlag meist dramatisch. Es kann eine Steoridrosazea entstehen!

 

Eincremen
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Das können Sie zur Verbesserung Ihres Hautzustandes tun

Verwenden Sie nicht zu viele unterschiedliche Hersteller und achten Sie auf die Inhaltsstoffe. Neben einer Abstinenz zu Kosmetikartikeln zur Pflege und Dekoration, können Sie noch weitere Maßnahmen zur Selbsthilfe durchführen.  So sollten Sie sich nicht für längere Zeit direktem Sonnenlicht aussetzen. Auch Besuche im Solarium sind tabu. Wann immer Sie die Erfahrung machen, dass Ihre Gesichtshaut auf irgendetwas empfindlich reagiert, sollten Sie dies wichtig nehmen und meiden. Das können scharfe oder fettige Speisen, zu wenig Flüssigkeit, Schlafmangel sowie diverse Genussmittel sein. Kompressen mit schwarzem Tee, die direkt auf das Ekzem aufgelegt werden, verschaffen zwar keine Heilung, sie können die Symptome aber lindern. Vor allem gegen den unangenehmen Juckreiz hat sich dieses Hausmittel bewährt.

Versuchen Sie Stress zu vermeiden, da dieser als Auslöser gilt. Entspannungsverfahren, wie die Progressive Muskelrelaxation nach Jacobsen (PMR) oder Autogenes Training, helfen Ihnen dabei, Stress abzubauen. Auch Meditation, Yoga oder einfach nur ausgedehnte Spaziergänge an der frischen Luft wirken auf das innere Gleichgewicht. Einer Haut, die vollkommen aus der Balance geraten ist, kann unter Umständen auch ein Luftwechsel helfen. Urlaub am Meer oder im Hochgebirge schlägt gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Es tut der Haut gut und Sie reduzieren Stress.

Gibt es eine spezielle Ernährungsform bei Perioraler Dermatitis?

Eine pauschale Antwort gibt es leider nicht. Sicher ist aber, daß der Verzicht auf künstliche Zusatzstoffe wie Farb- und Konservierungsstoffe der Haut gut tut. Daher sind auch Fertigprodukte generell nicht empfehlenswert. Als Faustregel gilt: So natürlich wie möglich.

Das bedeutet:

  • Ausgewogene Mischkost mit etwas Obst, viel Gemüse und reichlich Ballaststoffen.
  • 1 – 2 x Fleisch und Fisch pro Woche.
  • Ausreichende Flüssigkeitsaufnahme. Hier gibt es eine Formel: 30ml pro kg Körpergewicht.
  • Reduktion von Zucker und Produkten, denen Zucker zugesetzt wurden, z.B. Fruchtjoghurt, Fruchtsaftgetränken.
  • Alkohol in Maßen.
  • Verzichten Sie ausserdem auf Genußmittel wie Rauchen.

Gesichtshaut mit Mundrose richtig pflegen

Eine vollkommene Abstinenz von Kosmetik ist nur etwas für einen zeitlich begrenzten Rahmen. Um sich wohlzufühlen, benötigen die meisten Frauen ein gewisses Maß an Hautpflege. Gleichzeitig geht eine periorale Dermatitis aber mit einer erhöhten Hautempfindlichkeit einher, weshalb Sie nicht einfach irgendetwas verwenden können. Verwenden Sie ausschließlich milde Pflegeprodukte, die frei von reizenden Inhaltsstoffen sind. Meiden sollten Sie:

  • Parfümstoffe
  • ätherische Öle
  • Silikone / Mineralöle, Vaseline
  • Bisabolol
  • künstliche Emulgatoren
  • komedogene Stoffe (Silikone / Mineralöle, Vaseline)
  • exfolierende Wirkstoffe (schälende Wirkung)
  • Konservierungsstoffe
  • Lösungsmittel
  • SLS Tenside (Sodium Lauryl Sulfate)

Bewährt haben sich bei der Hautkrankheit Inhaltsstoffe, die beruhigend, entzündungshemmend udn adstringierend wirken, wie zum Beispiel Panthenol, schwarzer Tee oder Aloe Vera, Ceramide, Lecithin, Harnstoff, Hyaluronsäure und Kollagen. Besonders wichtig sind Ceramide in Hautpflegeprodukten bei Perioraler Dermatitis. Denn Ceramide kommen natürlich in der Hornschicht der Haut vor und schützen vor dem Austrocknen. Die milden Reinigungsprodukte von Dado Sens Dermacosmetics verfügen über Inhaltsstoffe, wie Aloe Vera und Süßwurzel. Diese beruhigen die Gesichtshaut und reduzieren Rötungen, Juckreiz und Entzündungen. Vor allem aber pflegen sie besonders mild, sodass die Gefahr einer erneuten Hautreizung nicht besteht. Für Ihre Pflegeroutine haben Sie die Auswahl aus folgenden Produkten:

          SENSACEA, GESICHTSEMULSION, 50ml  EXTRODERM, HAUTBALSAM, 200ml SENSACEA, REINIGUNGSGEL, 100ml

  • Gesichtscreme
  • Reinigungsschaum
  • Augenfluid
  • SOS Care Akutcreme
  • SOS Care Akutspray

Die Med SOS Repair Cream von La mer geht speziell auf die Bedürfnisse durch Entzündungsprozesse geschädigter Gesichtshaut ein. Sie fördert die Wundheilung und unterstützt die Regeneration und Restrukturierung. Inhaltsstoffe, wie Panthenol oder Meeresschlickextrakt beruhigen und pflegen zugleich. Wichtig ist, dass Sie Ihre Haut nicht mehr als einmal täglich reinigen, um sie nicht unnötig zu reizen. Verwenden Sie für die Pflege nur weiße Baumwollhandtücher, die ohne Weichspüler und mit einem Sensitive-Waschmittel gewaschen wurden. Tragen Sie die Pflegeprodukte zudem nicht auf das offene Ekzem auf. Gerne beraten wir Sie bei der passenden Pflege für empfindliche Haut.

Med S. O. S. Repair Cream o.P., 50ml

 

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