Papeln & Pusteln in der Schwangerschaft – was kann man tun?
Während der Schwangerschaft finden viele Veränderungen im Körper statt. Neben bekannteren Problemen wie Übelkeit ist unreine Haut eines, mit dem viele Frauen in dieser Zeit zu kämpfen haben. Die Zunahme von Pickeln und Mitessern wirkt verunsichernd und Betroffene möchten gerne die Ursache erfahren.
In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf einige der möglichen Gründe für Hautunreinheiten bei Schwangeren an und stellen schonende Lösungen vor.
Ist plötzlich unreine Haut ein Zeichen für eine Schwangerschaft?
Schon vor dem positiven Test suchen viele Frauen nach Anzeichen für eine mögliche Schwangerschaft. Tatsächlich können plötzlich einsetzende Hautveränderungen ein erstes Zeichen für eine Schwangerschaft sein. Und das recht früh, bereits ein bis zwei Wochen nach dem Eisprung, denn dann beginnt die Produktion typischer Schwangerschaftshormone. Betroffen sind besonders Frauen, die bereits früher, etwa in der Pubertät, unter schlechter Haut litten. Ist sie nun besonders ausgeprägt, wird auch von Schwangerschaftsakne gesprochen – etwa zehn Prozent der Frauen sind betroffen. Sie kann nur das Gesicht betreffen, sich jedoch auch auf Rücken und Dekolleté ausbreiten.
Woran liegt es, dass manche Frauen in der Schwangerschaft unter unreiner Haut leiden?
Die Veränderung der Haut bis hin zur Schwangerschaftsakne hat wahrscheinlich vor allem hormonelle Ursachen – vollständig geklärt ist die Entstehung allerdings nicht. Doch ähnlich wie in der Pubertät durchläuft der Körper während der Schwangerschaft ein wahres Feuerwerk aus Hormonen innerhalb kürzester Zeit, besonders zu Beginn. Denn im ersten Trimester sind die Hormonveränderungen am stärksten. Das Schwangerschaftshormon hCG wird ausgeschüttet, gleichzeitig steigen aber auch die Spiegel der Sexualhormone Östrogen und Progesteron.
Weniger bekannt ist, dass ebenfalls vermehrt männliche Sexualhormone ausgeschüttet werden, sogenannte Androgene. Diese erhöhen die Talgproduktion der Haut, wobei der plötzliche Anstieg zu fettiger Haut und verstopften Poren führen kann. Dort sammeln sich zugleich abgestorbene Hornzellen. Wird diese Mischung von Bakterien besiedelt, insbesondere von Staphylococcen, kann sie sich rasch entzünden.
Die Schweißproduktion ist in dieser Zeit ebenfalls gesteigert. Im Gesamtbild entstehen daraus oft Komedogene, also überfüllte Talgdrüsen und kleine, entzündete Pickel und Pusteln. Zugleich verändert sich das Immunsystem, was kurzfristig die Entstehung von Akne begünstigen kann.
Was kann man gegen unreine Haut in der Schwangerschaft tun?
Schlechte Haut in der Schwangerschaft ist zwar lästig, aber zumeist kein aus medizinischer Sicht ernsthaftes Problem. Die Akne nimmt üblicherweise keine schweren Ausmaße an und besteht auch nur temporär. Im Grundsatz sind die Maßnahmen gegen Hautprobleme dieselben wie bei anderen Akne-Ursachen: Gesunde Ernährung, viel trinken, ausreichender Sonnenschutz und die richtige Pflege. Für letztere gilt vor allem:
Weniger ist mehr. Übertriebene Reinigung oder der Einsatz vieler verschiedener Produkte verschlimmern das Problem eher, als es zu verbessern. Der größte Helfer ist jedoch Geduld – und die Vorfreude auf das werdende Leben!
Wann wird die Haut wieder rein?
Die stärksten Hautprobleme entstehen zumeist im ersten und dritten Trimester – dazwischen lassen Pickel und Unreinheiten bei vielen Frauen nach. Einige von ihnen sind ausschließlich zu Beginn der Schwangerschaft betroffen. In nahezu allen Fällen lässt die Akne nach der Geburt wieder nach. Manchmal ist etwas Geduld gefragt, bis sich der Hormonspiegel wieder reguliert hat. Bleiben die Schwierigkeiten hartnäckig bestehen, sind nun jedoch auch die Behandlungsmöglichkeiten besser.
Wie kann man unreiner Haut vorbeugen?
Da die Hautprobleme vor allem aus hormonellen Gründen bestehen, lassen sie sich kaum vermeiden. Gesunde Ernährung und eine gute Hautpflege helfen zwar, wirklich verhindern können sie Schwangerschaftsakne jedoch nicht. Hier lohnt es sich, entspannt zu bleiben. Sich zu vergegenwärtigen, mit diesem Problem nicht allein und es fast immer bald nach der Schwangerschaft wieder los zu sein.
Welche Produkte helfen gegen unreine Haut in der Schwangerschaft?
Wenn Sie eine Creme gegen Akne anwenden möchten, werfen Sie einen Blick auf die Inhaltsstoffe. Setzen Sie Produkte gegen Akne nur in Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker ein. Das gilt besonders für Medikamente, die Sie einnehmen, aber auch für solche Präparate, die durch die Haut in den Körper gelangen.
Tabu sind die meisten sonst eingesetzten Antibiotika wie Erythromycin. Auch Benzoylperoxid oder Azelainsäure sowie Retinol (Vitamin A) und Arbutin, die sonst häufig in Cremes und Salben gegen Akne genutzt werden, dürfen während einer Schwangerschaft nicht eingesetzt werden. Auf Salizylsäure sollte ebenfalls verzichtet werden, ausgenommen kurzzeitige Anwendung auf sehr kleinen Bereichen.
Das gegen schwere Akne eingesetzte Medikament kann zu erheblichen Missbildungen beim Kind führen. Im Zweifelsfall gilt bei allen Mitteln zur Gesichtspflege, eine Nutzung lieber im Vorfeld ärztlich abzuklären. Geeignet sind hingegen feuchtigkeitsspendende und hautberuhigende Produkte, beispielsweise mit Hyaluron, Urea, Panthenol oder Aloe Vera. Auch Niacinamid, das gegen übermäßig fettige Haut eingesetzt wird, gilt als unbedenklich.